
AUTOREIFEN WECHSELN – ABER RICHTIG!
Ob Sommer oder Winter - die Autoreifen müssen passend zur Jahreszeit gewechselt werden. Und wir zeigen Ihnen, wie Sie diese Arbeit mit Bravour erledigen können.
Wer in guter Do-it-yourself-Manier seine Reifen selbst wechseln möchte, sollte einige Dinge beachten, um sicher durch den Sommer/Winter zu kommen. WALTER hat zahlreiche Tipps, wie der Reifenwechsel in Eigenregie reibungslos funktioniert. Jedoch darf auch die korrekte Reinigung nicht außer Acht gelassen werden.
Das Werkzeug
Das A und O: geeignetes Werkzeug
Damit der Tausch der Autoreifen gelingt und ihr Auto wieder glänzt, sollten Sie folgendes Werkzeug parat haben:
- Wagenheber
Zunächst wird ein standfester Wagenheber benötigt, hierzu gibt es zwei verschiedene im WALTER Sortiment, entweder den Rangierwagenheber oder den Kompaktwagenheber. Zum Abstützen eignet sich das WALTER 2-tlg. Achsstützen Set 3t. Beachten Sie hier unbedingt die maximale Tragkraft des Wagenhebers und der Achsstützen. Während des Reifenwechsels wird damit das Auto angehoben, sodass die Räder frei hängen und leichter abgenommen werden können. - Schlagschrauber
Die Radmuttern lassen sich mit einem Schlagschrauber ganz schnell und einfach lösen. Wer keinen Schlagschrauber im Werkzeugschrank vorfindet, kann auch ein Radkreuz verwenden. Sollten die Radmuttern zu fest sitzen, bietet sich hier eine Verlängerung an, um den Kraftaufwand zu reduzieren. - Drehmomentschlüssel
Der Drehmomentschlüssel wird eingesetzt, um die Radmuttern nach dem Wechsel wieder mit dem korrekten Drehmoment richtig anzuziehen. Dies verhindert, dass die Radmuttern sich durch Vibrationen lockern können. Ein zu straffes Anziehen der Schrauben kann zum Abriss der selbigen führen und großen Schaden verursachen. - Stahlbürste
Ein wichtiger Begleiter ist die Stahlbürste. Damit reinigt man die Radnabe von Schmutz und Rost, um die Haltbarkeit der einzelnen Teile massiv zu verlängern. - Kreide
Die Kreide ist praktisch zur Markierung der Räder vor der Lagerung. Es empfiehlt sich, die Reifen mit ihrer derzeitigen Position zu beschriften (z.B. LV - links vorne), damit beim nächsten Räderwechsel keine Unklarheiten aufkommen können. - Werkstatt-Rollliege
Die WALTER Werkstatt-Rollliege 2 in 1 kann auch als Werkstatt-Sitz verwendet werden, indem sie aufgeklappt wird. Sie ermöglicht so einen einfachen Wechsel und bietet ein bequemes Arbeiten durch die gepolsterte Sitzfläche und eine rückenschonendere Arbeitshöhe. - Kompressor
Mit Hilfe des Kompressors können die Autoreifen mit Luft befüllt werden. Mit dem passendem Zubehör kann auch der Reifendruck überprüft werden. Zusätzlich können mit den verschieden-großen Düsen Dreckreste, wie z.B. Laub, abgeriebener Rost (siehe Stahlbürste) und dergleichen weggeblasen werden.
>> Entdecken Sie hier den Druckluft-Schlagschrauber zum einfachen Lösen und Festziehen der Radmuttern
>> Entdecken Sie hier das passende Kompressor-Zubehör - Alu-Sackkarre 90 kg
Die WALTER Alu-Sackkarre kann bis zu 90 kg schwere Gegenstände auf ihrer 240 x 390 mm großen Fläche transportieren.Ein großes Plus der Sackkarre ist, dass sie auf eine Mindesthöhe von 710 mm eingefahren werden kann und die Ladefläche zusammenklappbar ist, sodass sie sehr schmal wird und ganz leicht zu verstauen ist.Durch die Verwendung von Aluminium Vierkant-Rohren ist sie nicht nur sehr stabil, sondern auch besonders leicht, was sie speziell für den mobilen Einsatz empfiehlt. Die Sackkarre wiegt nur 4,6 kg. - Felgenbaum
>> Hinweis: Bei der Einlagerung sollte der Reifendruck nicht höher als 3,5 bar sein.
- Hochdruckreiniger
Damit Sie möglichst lange den schönen Glanz der Felgen genießen können, ist es unbedingt notwendig, vor dem Einwintern die Felgen bzw. die Reifen zu putzen. Vor allem im Frühling, wenn die Winterreifen im Keller verschwinden, sollten diese zuvor vom Salz befreit werden. Um Ihnen diese Arbeit zu erleichtern, empfehlen wir Ihnen einen Hochdruckreiniger.
DER RADWECHSEL
Die WALTER Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Fahrzeug sicher abstellen
Stellen Sie das Auto auf einem stabilen und ebenen Untergrund ab. Handbremse anziehen und den ersten Gang einlegen. Bei einem Automatik-Fahrzeug den Gangwählhebel auf „P“ stellen. So wird das Fahrzeug vor dem Wegrollen gesichert.
- Radmuttern lösen
Lösen Sie die Radmuttern mit dem Radkreuz oder dem Schlagschrauber etwas, solange das Auto noch fest auf dem Boden steht. Sobald das Auto mit dem Wagenheber angehoben wurde und die Räder frei hängen, ist es nur sehr schwer möglich, die Muttern zu lösen. Das Rad könnte sich dann mitdrehen.
- Fahrzeug anheben
Sind die Muttern des ersten Rads gelockert, schieben Sie den Wagenheber unter das Auto und heben Sie dieses an. Die Reifen sollten circa eine Handbreit über dem Boden hängen. Achtung: Unter jedem Fahrzeug befindet sich eine Aufnahme für den Wagenheber. Wo sich die Stelle genau befindet, finden Sie in der Bedienungsanleitung des Fahrzeuges. Auf diese Weise können Schäden am Unterboden vermieden werden.
- Rad abmontieren
Ist das Auto angehoben und das gewünschte Rad hängt frei, dann schrauben Sie die Radmuttern vollständig ab. Immer darauf achten, dass die untersten Radmuttern zuerst und die oberen zuletzt gelöst werden. Wenn das Rad unten ist, kommt die Stahlbürste zum Einsatz. Mit ihr wird die Radnabe von Schmutz und Rost befreit. Der restliche Roststaub kann nun optional mit dem Kompressor weggeblasen werden. Danach noch etwas Kupferpaste auftragen und der Reifen ist beim nächsten Wechsel einfacher abzumontieren.
WALTER Hinweis: Führen Sie gegebenenfalls eine kurze Sichtprüfung durch: Sind Bremsanlage, Stoßdämpfer, Bremsklötze und Bremsleitungen noch in Ordnung?
- Neues Rad anschrauben
Im nächsten Schritt wird das neue Rad aufgesetzt. Prüfen Sie zuvor, dass der Reifen die korrekte Laufrichtung aufweist! Die Radmuttern immer über Kreuz anschrauben, um das Rad gleichmäßig zu befestigen. Solange das Rad noch in der Luft hängt, dürfen die Radmuttern nur handfest angezogen werden.
- Radmuttern festziehen
Bevor die Radbolzen mit dem Drehmomentschlüssel festgezogen werden, lassen Sie das Fahrzeug wieder herab. Von Fahrzeug zu Fahrzeug ist ein unterschiedliches Drehmoment vorgeschrieben, die Bedienungsanleitung gibt hier Aufschluss. Auch manche Reifenportale können bei der Feststellung des richtigen Drehmoments Hilfestellung leisten - z.B. die Drehmoment-Tabelle auf reifen24.de
Wichtig beim Anziehen der Schrauben mit dem Drehmomentschlüssel: Immer die Muttern über Kreuz anziehen (z.B. » links oben » rechts unten » rechts oben » links unten). Ist nach einer viertel Umdrehung ein Knacksen zu hören, ist der Radbolzen mit dem richtigen Drehmoment angezogen. Abschließend sollte nochmals der Luftdruck aller Reifen überprüft werden.
Wichtig bei Reifendruckkontrollsystemen (RDKS): Bitte lesen Sie in der Bedienungsanleitung Ihres Fahrzeugs nach, wie Sie Ihr Reifendruckkontrollsystem auf die neuen Reifen einstellen können. Von Hersteller zu Hersteller unterscheidet sich dieser Prozess.
VIER TIPPS ZUM ABSCHLUSS DES REIFENWECHSELS
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Räder wechseln - FAQ
Das passende Werkzeug bei festsitzenden Radmuttern oder Schrauben ist das Radkreuz, das bei Bedarf mit einem Rohr verlängert wird. Drei kurze, kräftige Schläge auf die Radmutter bzw. Radschrauben tragen zur Lockerung bei. Mit dem Gummi-Hammer in Drehrichtung auf das Radkreuz zu schlagen ist eine weitere Hilfe.
RDKS steht für Reifendruckkontrollsystem und ist ein eingebautes Überwachungssystem für den Reifendruck in Kraftfahrzeugen. Sofern ein direktes RDKS verbaut ist, sollten die Reifen nur vom Profi gewechselt werden. Aufgrund der komplexen Technologie der RDKS ist also ein eigener Reifenwechsel nicht durchführbar. Um die Räder mit eingebautem RDKS sachgerecht zu wechseln ist eine professionelle Werkstatt mit dem richtigen Service notwendig.
Wer seine Reifen selbst einlagert, sollte sie im ersten Schritt ordentlich säubern und genau auf Schäden untersuchen. Darüber hinaus sollte das Restprofil des Reifens unter die Lupe genommen werden. Kompletträder sollten liegend aufeinander gestapelt, Reifen ohne Felge stehend in einem trockenen, lichtgeschützten Raum eingelagert werden.
Bei zu geringer Profiltiefe (Sommerreifen min. 3 mm, Winterreifen min. 4 mm) oder Beschädigungen lohnt es sich nicht, die Reifen einzulagern und können fachgerecht entsorgt werden.
Der Wagenheber ist meist das einfachste Hilfsmittel ein Auto für einen Räderwechsel oder Reparatur anzuheben. Sollte ein Wagenheber gerade nicht zur Hand sein, kann auch eine Hebebühne verwendet werden.